Im August starteten wir ins Schuljahr mit dem Motto „Schritt für Schritt um die Welt“. Plakate aus verschiedenen Kontinenten auf dem Weg zu unseren Schulzimmern weckten jeweils ein Gefühl des Fernwehs. Daher war es für uns klar, dass dieses Thema in der Projektwoche Ende März vertieft werden soll.

Am Montag und Dienstag schritten wir, bewaffnet mit Schere, Kleber und allerlei Bastelmaterial, in eine abenteuerliche Bastelreise rund um die Welt. Die Kinder beschäftigten sich mit Fragen wie: Falten Kinder am anderen Ende der Welt gerne Papierflieger? Wie funktioniert ein „Regenmacher“ und kann man damit wirklich Regen erzeugen?

Während den Workshops bastelten sie venezianische Masken und verzierten geduldig Steine mit der Dot-Painting-Technik der Aborigines. Unsere Reise führte uns auch nach China, wo die hohe Kunst der chinesischen Schriftzeichen auf Fächer gemalt wurde.

Jedes Kind hatte die Möglichkeit, sein eigenes T-Shirt zu gestalten, sei es in der traditionellen Batik-Technik aus Jamaika oder mit einer anderen Methode. Wenn auch manchmal die Kreativität und Ausdauer bei einzelnen Kindern an Grenzen stiessen, entstanden sind doch viele reizvolle Werke.

Der Mittwoch stand im Zeichen vieler verschiedenen Spielen aus unterschiedlichen Ländern. Im Freien, in der Turnhalle oder im Schulzimmer konnten die Kinder in kleinen Gruppenangeboten Spiele aus Ägypten, Brasilien, China oder Europa kennenlernen und natürlich auch spielen. Eine Lehrperson, welche gebürtig aus Finnland stammt, brachte das lustiges Wurfspiel „Mölkky“ bei.

Geschicklichkeit, Reaktion und eine grosse Portion Spass standen im Vordergrund. Mit viel Eifer wurde der Erfolg gesucht und erstaunlicherweise war bei vielen Kindern eine schöne Ausdauer feststellbar. Ebenso staunten wir nicht schlecht, was die Schüler/innen bereits über einige Länder berichten konnten.

Am Donnerstag ging es Schritt für Schritt auf eine kleine Reise. Ausgerüstet mit Rücksäcken, Sandwiches, Getränken und einem Leiterwagen begann unsere Entdeckungsreise mit der Postautofahrt nach Schöftland und dann mit der Bahn bis zur Station Distelberg Aarau.

Dort angekommen, hiess es dann losmarschieren in Richtung Wildpark Roggenhausen. Nach einem kurzen Zwischenhalt und einem Abstecher auf den Planetenweg begrüssten uns schon bald die ersten Damhirsche. Diese waren teilweise komplett weiss gefärbt und lösten dementsprechend grosse Verwunderung aus. Es sind eine einfache Art mit seltener Farbvariante.

Nach einer kurzen Mittagspause, es gab ja so viele Tiere und den Spielplatz zu entdecken, teilten wir uns in Gruppen auf und erkundeten das Gelände. Einige Kinder nahmen den Spielplatz in Beschlag, andere tobten sich lieber im Wald aus und weitere Interessierte an den verschiedenen Tieren gab es natürlich auch.

Auf dem Rückweg zeigten die Schülerinnen und Schüler, dass sie sich als Team durchaus gut unterstützen können. Mit dem Leiterwagen wurden Jacken und sogar eine müde Mitschülerin transportiert und die ganz starken Jungs trugen einige Rucksäcke, an einem Ast hängend, bis zur Tramstation. Wieder unterwegs mit den ÖV trafen wir bald in der SSW ein und freuten uns nach vielen Sonnerstrahlen auf ein schattiges Plätzchen.

Am Freitag bereisten wir gedanklich die fernen Länder Kenia, Argentinien, Marokko und Indien. Der Dokumentarfilm «Auf dem Weg zur Schule» gab uns einen Einblick in den Alltag von Kindern, deren Schulweg ganz anders ist als hier. Für sie ist die Schulbildung ein Privileg und sie sind bereit, täglich Strapazen auf sich zu nehmen, damit sie später einen Beruf erlernen können.

Mit diesen letzten Eindrücken blicken wir auf eine kreative und spannende Projektwoche zurück, die den Kindern und Lehrpersonen der SSW noch lange in guter Erinnerung bleiben wird. Vielleicht packt uns doch noch das Fernweh um die gesammelten Eindrücke auch vor Ort erleben zu können.

Lehrerteam